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1. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 72

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 38 Schleswig-Holstein. Der Segelschiffhafen in Hamburg. Abb. 2, § 38. preußische Altona 0, ebenfalls eine Handelsstadt. — An der Elbmündung der Hamburger Vorhafen Cuxhaven (Fischerei). fi. Der Kaiser Wilhelm-Kanal, der zum Teil die Eid er (Grenzfluß zwischen Holstein und Schleswig) benutzt, übertrifft mit seiner bisherigen Tiefe von 9 m alle andern europäischen Kanäle um ein mehrfaches. (Zweck des Kanals a) für Handel, b) für die deutsche Kriegsflotte!) — Zurzeit wird er auf 102 m (früher67 m) verbreitert und auf 11 in vertieft' zu den 2 vorhandenen Hoch- brücken (die Levensauer unweit Kiel spannt 164 m(!) und wölbt sich 42 m hoch über dem Kanal) be- kommt er noch 3 weitere. Die neuen Schleusen bei Kiel und Brunsbüttel werden 330 in lang, 45 m breit und 14 m tief. — Abb. 6, § 38. 7. An Städten mögen außer den genannten noch erwähnt werden der Bahnknoten und In- dustrieort Neumünster A, Nr. 4, in der Mitte Holsteins, der Regierungssitz Schleswig O, Nr. 7, Plön, Nr. 5, die Stadt der kaiserlichen Prinzen, Mittelpunkt der Holsteinischen Schweiz, und das Dorf Düppel, der Insel Alfen gegenüber (1864!). Schl-swi°.H°iiiein, »"d Wied-rh°l»ngs°usg-b°: Für die Schlußaufgabe. Benenne jetzt alle Eintragungen der Skizze 3,

2. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 33

1912 - Berlin : Oldenbourg
Die Nordgermanischen Reiche. 33 noch in Betracht die Wälder, deren Holz teils ausgeführt, teils im Lande selbst zu Holzwaren verarbeitet wird, dann Ackerbau- und Viehzucht, diese beiden namentlich in der Gegend der großen Seeniederung und in Südschweden. Als nördliche Endpunkte der Seeniederung können die beiden Großstädte Schwedens, Stockholm (340000 Einw.) und Göteborg (Gotenburg) s160000e.j gelten. Schweden ist auch die nördlichste Bahn der Erde eigen, die sog. Osotenbahn, Luleä—narvik (— Berlin—halle—fulda); sie berührt die großen Eisenlager von Gellivara und Kirn na. Infolge der Binnenlage an rings geschlossenen Meeresteilen sind die Beziehungen Schwedens zum Meere weniger bedeutsam als die Norwegens. Der wirtschaftliche Schwerpunkt Schwedens liegt in der Land- und Forstwirtschaft und im Bergbau. Die Natur von Südschweden teilen auch die Inseln Dänemarks; daher ent- stammen ihre Haupterzeugnisse ebenfalls dem Ackerbau und der Viehzucht. Für die Entwicklung einer großen Industrie fehlt es an Bodenschätzen und an der Kraft treibender Gewässer. Für die dauernde Erhaltung einer bedeutenden Seemacht mangeln das entsprechende Hinterland und die erforderlichen Hilfsmittel des Landes. Großen landschaftlichen Reiz verleihen den dänischen Inseln ihre vielgerühmten herrlichen Buchenwaldungen. — Auf der Insel Seeland: Kopen- Hägen (500000 Einw.), Dänemarks Hauptstadt und infolge ihrer Lage am Sund auch dessen bedeutendster Handelsplatz. — Die ebenfalls zu Dänemark gehörige Halbinsel Jütlaud steht den Inseln an Fruchtbarkeit weit nach. Die West- küste bietet infolge ihrer geschlossenen Dünenketten der Schiffahrt viele Gefahren. Im ganzen können die Skandinavier zu den wirtschaftlich tüchtigsten und geistig höchststehenden Völkern Europas gezählt werden. Auch der geographischen Wissenschaft haben sie in Männern wie Nordenskjöld, Sven Hedin, Nansen und Amundsen Forscher kühnster Art geschenkt. Beziehungen der Nordgermanischen Reiche zu Deutschland. Diese reichen schon in frühe Zeit zurück. Bereits in der Karolinger-Periode drangen die Normannen bis zu den Küsten der Nordsee vor und fuhren die Flüsse aufwärts, Städte und Dörfer plündernd. Sehr lebhaft gestalteten sich die Handelsbeziehungen zwischen den nordischen Reichen und Deutschland in der Zeit der Hanse. Wisby auf der Insel Gotland war eine Haupthandelsstätte derselben und in Bergen lebten damals an 3000 deutsche Kaufleute. Die Hanse beherrschte überhaupt gegen 100 Jahre Handel und Fischfang in den nordischen Reichen. Zahlreich, aber wenig freundlich waren ferner die Berührungen Schwedens und Deutschlands von der Zeit Gustav Adolfs an, und noch heute lebt in Volkssitte und Volkssprache manche Erinnerung an dieses nordische Volk fort. Es war bekanntlich der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm, welcher die Schweden bei Fehrbellin (1675) aufs Haupt schlug. Auch die Dänen verhielten sich den Deutschen gegenüber meist mißgünstig. Im 19. Jahrhundert hat jedoch ihr herausforderndes Wesen die Deutschen aufgerüttelt und zur Wecknng des deutschen Nationalgefühls mächtig beigetragen. Seit den letzten Jahrzehnten bestehen infolge der mächtigen Fortschritte der Seeschiffahrt und des allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs rege Verkehrsbeziehungen zwischen Deutschland und den Nordgermanischen Reichen. Auch auf geistigem Gebiete hat zu allen Zeiten regster Aus- tausch stattgefunden. Schweden ist z. B. die Heimat des Handfertigkeitsunterrichtes; ebenso hat sich das Volkshochschulwesen in Schweden eher entwickelt als in Deutschland.

3. Länderkunde von Europa mit Ausnahme des Deutschen Reiches, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 95

1909 - Breslau : Hirt
D. Die Skandinavisch-Russische Tafel. — 1. Skandinavien. 95 Teil ihre Erklärung finden. Die Schweden sind ein Bauernvolk, anmutig in den Bewegungen und voller Höflichkeit gegen die Fremden. Die Norweger sürd die „Schweizer des Nordens", die Schweden die „Franzosen des Nordens". 6. Wirtschaftliche Verhältnisse. Beschäftigung und Lebensweise der Bewohner hängen auch hier von der Natur des Landes ab. In den geschützten nördlichen Tälern sowie in den Küstenebenen, vornehmlich im südlichen Schweden, wird.getreide gebaut, das aber den Bedarf des Landes nicht deckt. Die grasreichen Bergweiden emähren zahlreiche Rinder \ Pferde, Schafe und Ziegen; der rauhere N gestattet nomadische Renntierzucht. Die großen Wäld er2 ermöglichen eine starke Holzausfuhr und liefern reiches Material für den Schiffbau, zur Zündholzfabrikation sowie zum Betriebe der Berg- und Hüttenwerke. In beiden Ländern wird massenhaft Eisenerz gegraben und ausgeführt. Beträchtlich ist auch die Ausfuhr von Bau- und Pflastersteinen. Salz fehlt gänzlich. Der Mangel an Steinkohlen hat die Entwicklung einer Großindustrie, die nur auf Benutzung der reichen Wasserkräfte angewiesen ist, gehemmt. Der Reichtum an Fischen lockte die Bevölkerung schon früh auf das Meer hinaus. Mehr als 100 000 Norweger befassen sich heute ausschließ- lich mit der Fischerei, die ungestört im Sommer wie im Winter von ihnen betrieben werden kann. Der Seehandel ist für beide Länder von großer Wichtigkeit. Tie norwegische Flokke ist, wenn die Menge der kleinen Fischerboote mitgerechnet wird, diedritte Europas, die vierte dererde. Die Flotte der Sch w eden ist geringer als die der Norweger, dafür aber hat Schweden mehr Bahnen mrd Straßen und regeren Landverkehr. Eine lange Eisenbahn durchzieht Schweden von Lnach N. Stockholm ist mit Malmö, Göteborg, Trondhjem und Kristiania durch Bahnet: verbmrden. Nor- wegen hat nur eine größere Bahnlinie zur Verbindung von Kristiania und Trondhjem. Aber ähnlich wie in der Schweiz ist das Telegraphen- und Telephonnetz weit ausgedehnt. 7. Staatliche Einteilung, Geschichte und Verfassung. Skandinavien umfaßt die beiden konstitutionellen Königreiche Schweden und Norwegen. Von 1397 ab standen Schtveden, Norwegen und Dänen länger als ein Jahrhundert unter einer Herrschaft. Im 17. Jahrhundert wurde Schweden eine Großmacht, die die Küstenländer der Ostsee beherrschte, verlor aber im Kampfe gegen das auf- strebende Rußland und gegen Preußen 1718 seine Ostseeprovinzen und damit seine Großmachtstellung, 1809 auch Finnland. Seit 1814 stand es in Personalunion mit Norwegen, das aber 1905 die Verbindung mit Schweden löste und einen dänischen Prinzen auf den Königsthron erhob. 8. Übersichtstabelle. 450000 qkm 1. Norrland . . 2. Schweden . . 3. Gotland. . . I. Königreich Schweden. der Halbinsel, 5,3 Mill., d. i. nicht ganz f ihrer Bewohner. ............... Haparanda, Gellivara, Gefle 31. ............... Stockholm335, Uppsala 25, Dannenrora, Falun. ............... Göteborg 155, Malmö 80, Karlskrona 25, Trelleborg, Wisby. 1 2 1 Butter ist ein hervorragender Ausfuhrartikel Schwedens. 2 36 % der Gesamtfläche des Landes sind von Wald bedeckt. Durch stark betriebene Raubwirtschast sind aber die leicht zugänglichen Fjorde oft ganz entwaldet.

4. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 228

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 228 — (1014—1035) durch die Eroberung von Norwegen und England für kurze Zeit zu großer Macht. Im 12. und 13. Jahrhundert gewann es die deutsche Ostseeküste, die aber bald wieder verloren ging. 1389 wurde auch Schweden erobert, und dnrch die Kalmarer Union (1397) wurde Dänemark das Haupt der drei skandinavischen Länder. 1523 erhob sich Gustav Wasa gegen die dänische Herrschaft und erlangte die Unabhängigkeit Schwedens. 1814 trennte sich Norwegen von Däne- mark, und 1864 mußte dieses auch Schleswig-Holstein abtreten. Die Hauptstadt Kopenhagen, d. h. Kaufhafen, erhebt sich am schifsbelebten Sunde, der tiefsten unter den drei wichtigsten Meeres- straßen (welche?) Dänemarks. Tausende von Schiffen laufen hier all- jährlich aus und ein. Die groß- artigen Hafenan- lagen liegen zu- dem im Schutze der kleinen Insel Amager, die sich durch eine beden- tende Gemüse- kultur auszeich- net, auf welcher auch der kleinere Teil Kopenha- gens, Christi- anshavn, sich ausdehnt, wäh- rend derhanptteil derstadtimosten der Insel Seeland sich erhebt. Die Verbindung beider Teile wird durch zwei mächtige Brücken hergestellt. (Abb. 59.) Die Stadt ist zudem stark befestigt, aber außerhalb der Wälle befinden sich heute schon Vorstädte mit zumeist wunderschön wirkenden, großartigen neuzeitlichen Banten. Kopenhagen ist wegen .seiner günstigen Handelslage und der Bedeutung des Landes auf handelspolitischem Gebiete überhaupt schnell aufgeblüht. Es hat bereits über eine halbe Million Einwohner, fast 1/6 der Gesamt- bevölkerung Dänemarks. Man hat die Stadt darum mit Recht als das „Riesenhaupt auf einem Zwergkörper" bezeichnet, und in Bezug auf ihre Lage und ihre geschichtliche Vergangenheit (siehe oben!) gebührt ihr der Name des „nordischen Konstantinopels". (Den Vergleich aus- führen!) Dem Hasen, der sich in einen inneren und äußeren teilt und welcher der beste und sicherste der ganzen Ostsee und des Kattegats ist, hat Kopenhagen in erster Linie seine Anlage und sein Emporkommen zu verdanken. Mit ihm stehen dazu noch eine Anzahl schiffbarer Kanäle Abb. 59. Kopenhagen. Königin Luise-Brücke. Aus einem Führer der Hamburg-Amerika-Linie,

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 143

1861 - Münster : Coppenrath
143 herunter, und wenn es in eisernen Ketten am Himmel hinge!" Der Schwedenkönig Gustav Adolf wußte durch freundliches Benehmen gegen die Belagerten sich der Stadt zu versichern und legte in sie eine schwedische Besatzung, zum größten Aerger der Dänen, welchen die gehoffte Beute entgangen war. Dem Könige von Dänemark wurde auf Wallenstein's Rath, zu Lübeck im Mai 1629 ein sehr großmüthiger Friede gewährt. Er erhielt, ohne Kriegskosten zu zahlen, alle seine verlorenen Provinzen zurück und entsagte dafür aller Theil- nahme an den protestantischen Angelegenheiten in Deutschland. Wohl mochte der schlaue Friedländer hiebei in Anschlag brin- gen, wie vorteilhaft es ihm für den sicheren Besitz seines neuen Herzogthums sein könne, wenn er einen Fürsten in der Nähe durch Großmuth sich verbinde. Das Pestitutionscdict (1629). — So stand der Kaiser abermals als Sieger da; kein Feind war mehr vorhanden. Tilly's und Wallenstein's Heere blieben gerüstet, um jede auf- rührerische Bewegung im Keime zu ersticken. Nun endlich schien auch der günstige Zeitpunkt gekommen zu sein, die Pro- testanten zur Wiedererstattung der seit dem Neligionsfrieden eingezogenen geistlichen Güter anzuhalten. Während die Ka- tholiken es nicht einmal wagten, die ihnen nach dem Neligions- frieden zustehenden Rechte zu üben, hatten die Protestanten gegen die ausdrückliche Bestimmung desselben eine Menge Bisthü- mer und andere Stiftungen in Besitz genommen. Um das ver- letzte Recht wieder zur Geltung zu bringen, erließ der Kaiser am 6. März 1629 das Restitutionsedict (Wiedererstat- tungsbefehl). Diesem gemäß sollten alle seit dem Passauer Vertrage (1552) von den Protestanten eingezogenen geistlichen Güter den früheren rechtmäßigen Besitzern oder der katholischen Kirche zurückgegeben werden. Die Aufregung der Protestanten war um so größer, je bedeutender die zu restituirenden Güter waren. Es gehörten dazu zwei Erzbisthümer, zwölf Bisthü- mer und viele Stifter und Klöster. Vergebens machten die

6. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 471

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
4u und legte am 1. Juli 1810 die Krone nieder; am 9ten vereinigte es Napoleon mit Frankreich „als Anschwemmung des Rheins, der Maas und Schelde, dreier Hauptadern des französischen Landes!" Am 13. Dezember des gleichen Jahres wurden die Mündungen der Ems, Weser und Elbe, wohl auch Hauptadern des deutschen Landes, als Departe- ments Frankreich einverleibt, „um dem englischen Schmuggel Einhalt zu tfunt." Danzig aber an der Mündung der Weichsel war schon seit 1807 eine „freie Stadt" unter einem französischen Gouverneur (Statthalter) niit französischer Besatzung. Das Glück schien ihm auch das baltische Meer in die Hände spielen zu wollen, denn 1809 wurde König Gustav Iv., Sohn des 1792 durch eine Adelsverschwörung ermordeten Gustav Hl., durch eine Adelsverschwörung vom Throne gestoßen und vertrieben, und 1810 adoptirte der Herzog von Süder- manland als König Karl Xlil. den französischen Marschall Bernadotte, Prin- zen von Pontecorvo, unter dem Namen Karl Johann, als Kronprinzen. Doch hatte sich Napoleon in diesem verrechnet; Karl Johann betrachtete nun Schwe- den als sein Vaterland und war nicht geneigt, es seinem ehemaligen Kaiser zu lieb zu ruiniren, und die schwedischen Matrosen, die jener besonders gerne gehabt hätte, auf die französischen Schiffe zu liefern. Geburt des Königs von Rom (To. März 1811.) Das Glück schien alles aufzubieten, um keinen Wunsch seines Lieblings unerfüllt zu lassen, denn am 20. März gebar ihm seine zweite Gemahlin. Marie Louise, einen Sohn, den er den „König von Rom" nannte. Schon am 12. Dez. 1809 hatte der Senat Napoleons kinderlose Ehe mit Josephinen aufgelöst und am 10. April 1810 vermählte er sich mit Marie Louise von Oestreich, welche er gleichsam durch den Krieg von 1809 erkämpft hatte, wie es wohl die alten Heroen gethan haben. Napoleon, der durch die Revolution cmporgekommcn war und sich als deren Bezwinger rühmte, der Fürsten ent- thronte und Königskronen vertheilte, hielt es nun doch für nothwendig, seinen Nachkommen den Glanz der Abkunft von altkaiserlichen Ahnen zu hinterlaffen. Bei seiner Hochzeitfeier aber gerieth ein Festsaal in Brand und mehrere Damen, unter ihnen die edle Fürstin von Schwarzenberg, verloren dabei das Leben;

7. Bd. 1 - S. 592

1854 - Leipzig : Engelmann
592 Das Mittelalter. Sturz ihres Pferdes auf der Falkenjagd. (Kühne Jagd war auch Maximi- lians Leidenschaft!) Jetzt erneuerte der französische König sein falsches Ränkespiel, um die niederländischen Städte (deren Macht seit den blutigen Niederlagen der burgundischen Ritterschaft gestiegen) gegen Maximilian, der zum Vormund seines unmündigen Sohnes Philipp bestellt war, aufzu- 1488. stiften. Gent siel von ihm ab; die Zünfte von Brügge hielten ihn eine Zeitlang gefangen, Brabant schwankte; aber dennoch brachte Maximilian durch seine Haltung und Tapferkeit die sämmtlichen Niederlande zur An- erkennung seiner vormundschaftlichen Rechte. Philipps Sohn Karl, den ihm die spanische Johanna gab (§. 396.) und der im Anfang des Iahr- i5oo. Hunderts zu Gent geboren ward, erbte alle Länder seiner Eltern und Groß- eltern. Doch hing sein Herz an den burgundischen Erbstaaten und besonders an den reichen, gebildeten und regsamen Niederlanden, die er zuerst durch Beifügung von Friesland, Gröningen, Ober-Pssel und Utrecht und durch Eroberung des empörten Geldern zu einem Ganzen vereinigte. Allein diese Vereinigung war nur eine äußerliche; sie standen unter einem Oberhaupte, hatten aber alle ihre besondern Rechte und Ver- fassungen, waren an Sitten, Cultur, Lebensweise und Anlagen verschieden und durch Nachbarhaß und Provinzialeifersucht getrennt. Nur die Liebe zur Freiheit und die Anhänglichkeit an die herkömmlichen Einrichtungen und Institute war bei Allen gleich. Darum schonte Karl ihre Nationalrechte, so sehr er auch Gleichförmigkeit in der Verfassung und im Gerichtswesen und Erhöhung der Fürstenmacht anstrebte, eine Gleichförmigkeit, die er auch bei Vereinigung sämmtlicher Niederlande zu einem Kreise des deutschen Reichs bezweckt zu haben scheint. Die rücksichtslosen Neuerungen seines Sohnes Philipp Ii. führten den Abfall herbei. 5. Skandinavien. §. 400. Einführung des Christenthums und deren Fol- gen. Nachdem die verwegenen Seefahrten und Wanderungen der Nor- mannen und Dänen (§§. 277, 284 ff.) in die Ferne aufgehört hatten, gelang es einzelnen unternehmenden Fürsten, sich über die andern Stamm- häupter (Fy lkenkönige) zu erheben und durch Vereinigung der verschie- denen Völkerschaften (Fylken) ein Königthum zu gründen. In Nor- 875. wegen geschah dies durch Harald Schönhaar (Haarfagr), in Däne - «.Wo. mark durch Gorm den Lilien und in Schweden durch die Pnglinger. Aber nur mit großem Widerstreben beugten sich die streitbaren Normannen- häupter unter die Herrschaft eines Oberkönigs, der bisher als Gleicher neben ihnen gestanden, und viele Unzufriedene erneuerten die Wanderzüge zur See und suchten in der Fremde eine neue Heimath. So Rollo (Rolf, Ganga-Rolf, nach der Taufe R o b ert), der sich mit seinen kühnen Schaaren

8. Mittlere und neue Geschichte - S. 168

1877 - Leipzig : Senf
168 Neuere Geschichte. den Generalstaaten ausgeschlossen. Im Interesse von Amsterdam wurde die Mündung der Schelde dem Handel geschlossen und in den großen Hafen von Antwerpen konnten seitdem (bis 1795) nur Fischerboote einlaufen. Wilhelm entließ das Kriegsheer nach dem Frieden nicht, die holländischen Provinzialstände aber hatten das ihrige sogleich entlassen; da versuchte er einen Uebersall auf Amsterdam, der aber fehlschlug. Der Kummer darüber riß ihn früh ins Grab 1650, erst eine Woche nach seinem Tode wurde sein so berühmt gewordener Sohn Wilhelm 111. geboren. Die Generalstaaten aber, über die Versuche der Statthalter, unumschränkte Herren der Niederlande zu werden, erbittert, ließen das Amt eines Statthalters unbesetzt, von 1650—1672 waren die Niederlande ohne Statthalter und die aristokratische Parthei der Stadtmagistrate führte die Leitung des Staats dnrch den klugen Rathspensionär von Holland Johann de Witte. 13. Dänemark, Skandinavien, Polen, Preußen und Rußland im sechszehnten Jahrhundert. Der in Dänemark regierende König Christian H., Sohn Johanns, von 1513—1523, war ein grausamer Fürst und umgab sich gern mit Personen niedern Standes; wie Kaiser Wenzel wüthete er gegen Adel und Geistlichkeit. In Schweden hatte er nach dem Tode des tapfern Sten Sture Ii., der im Kampf gegen ihn gefallen war, 1520 die dänische Herrschaft wieder befestigt, sie aber durch das Stockholmer Blutbad am 8. November, in welchem 94 Schweden, meistens Edelleute, hingerichtet wurden, schändlich befleckt. Aber Gustav Erich-son Wasa, der als Geißel einem dänischen Edelmanne anvertraut worden, entfloh nach Lübeck und ging von hier uuter Versprechung von Hülfe nach Schweden, wo es ihm gelang, 1521 vom Kirchspiel Mora aus in Dalekarlien (mit der Hauptstadt Falun) einen Aufstand der Bauern zu organisiren, der bald anwuchs, so daß Gustav, als Christian 11. in Dänemark 1523 entthront worden, auch Stockholm in seine Gewalt bekam, nachdem er bereits kurz vorher zum Könige von Schweden ernannt worden war. Gegen Christian 11. war gleich im Anfange des Jahres 1523 ein Ausstaud in Jütland ausgebrochen, der sich mit seiner Absetzung und der Ernennung seines Oheims, des Herzogs

9. Die Völker und Staaten der Erde - S. 537

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Volks- und Staatsverhältnisse. §. 63. Nahrungszweige. 537 Der Handelsverkehr aller drei Staaten wird zwar einerseits sehr entschieden begünstigt durch ihre maritime Lage, durch eine bedeutende Zahl guter Häfen und Landungs- plätze, durch zweckmäßige Schiffahrtseinrichtungen (Lotfenwe- sen, Leuchtfeuer, Küstenaufnahmen rc.) und mehrere vorthcil- hafte Handelsverträge mit dem Auslande; ferner — die bei- den nordischen Reiche anlangend — durch die winterlichen Schnee- und Eisbahnen, die oft Verbindungen herstellen, die im Sommer gänzlich unbrauchbar sind, durch Süd-Schwe- dens natürliches und künstliches Wasser-System (Götha-, Trollhätta-, Hjelmar-Kanal rc.), durch Norwegens tiefein- schneidende Fiorde; endlich — was Dänemark betrifft — durch die Lage an zwei Meeren, durch die künstlichen Binnenfchif- fahrtslinien des Eyder- und Steckenitz-Kanals und die zahl- reichen natürlichen, die das Inselreich mehr verbindenden als trennenden Meeresstraßen, durch die Theilnahme an der wich- tigen Elb-Schiffahrt, fo wie durch eine verhältnißmäßige Zahl unterhaltener Landstraßen, deren Vermehrung und Verbesse- rung im Fortschreiten begriffen ist. — Andrerseits wird jedoch der Verkehr sehr wesentlich beschränkt und zwar in Dänemark durch die regnerischen Winter und die Nichtvollendung des namentlich in den Herzogthümern noch sehr lückenhaften Stra- ßennetzes; in den beiden nordischen Reichen, durch die Weite und Unwirthbarkeit der gebirgigen oder waldigen Einöden, welche die Ortschaften trennen, durch den Mangel an einer hinreichenden Zahl von Binnenschiffahrtslinien und guter Land- Kommunikationen, durch die Härte des Klima's, durch die Unschiffbarkeit der Gewässer, welche nur periodifch, als Eis- bahnen, förderlich werden u. s. w. — Die für den Verkehr bedeutendsten Häfen sind in Dänemark: Kopenhagen, Helsing- der, Altona, Glückstadt, Flensburg, Kiel, Rendsburg und Tönningen; in Schweden: Stockholm, Nyköping, Carlskrona, Vstad, Helsingborg und Göteborg; in Norwegen: Christiania, Drammen, Bergen, Stavangcr und Trondhjem. — Die von biesen, so wie von den übrigen Seeplätzen beschäftigten Han- delsflotten sind sehr ansehnlich. Die dänische bewegte i. I. 1840 über 70000 Com.-Lasten auf 3905 Fahrzeugen (unter

10. Lehrbuch der Geographie - S. 239

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
239 Nordeuropa. Die Nordsee. Volke der Dänen. Die Straßen zwischen den Inseln führen in das nach N. sich ausdehnende Kattegat, einen Busen zwischen der hohen und sicheren Küste Schwedens und der flachen und un- tiefen Dänemarks, dessen Beschiffung die zahlreichen Sandbänke im Westtheile gefährden; von da geht die busenartige, breite Straße des Skagcrrack zwischen der flachen Küste Dänemarks und der steilen, bergigen, tief cingcschnittenen Norwegens (der Busen von Christiania) nach Wsw. in die Nordsee. (A n m. Die Wichtigkeit Dänemarks durch seine Lage zwischen der Ost und Nordsee, wie zwischen Deutschland und Schweden und seine vermittelnde Stellung. Der Einfluß davon auf seine Geschichte. Die Bekehrung der Skandinavier zum Christenthum und die Entstehung der Staaten. Die dänische Herrschaft im Mittelalter, die Verbindungen Englands mit den Ostseeländern und Norwegen. Die Lage von Koppenhagen). 8. 539. Die N o r d s c e oder das deutsche M e er ist ein großer Busen des atlantischen Oceans zwischen Norwegen und Dä- nemark in O., Deutschland und den Niederlanden in S., Groß- britannien in W., durch eine breite Straße zwischen Norwegen und Schottland mir dem Oceon verbunden, an 90 M. breit und J 50 von N. nach S. lang. Der Grund dieses Meeres senkt sich all- mählich von der durch große Untiefen gefährlichen Südküftc nach N. hin, während ein tieferer Kanal nach Sw. zum Kanal la Manche führt; die tiefsten Stellen liegen an der norwegischen Küste. Die Strömung geht im südlichen und östlichen Theile hauptsäch- lich'gegen N., im westlichen gegen S., Ebbe und Fluth sind wie iin Ocean. Durch seine freie Lage zu tiefem, wodurch es sich hauptsächlich von der Ostsee unterscheidet, ist das Meer für die Verbindung Europas mrt der Mcereshälfte des Erdbodens von großer Bedeutung. (Anm. Die Seestaaten um die Nordsee; England, Holland, Dänemark. Der Heringsfang. Die Hanse). §. 540. Die Ost und Südküste des Meeres ist flach, durch Bänke und Untiefen schwer zugänglich, hafenarm außer iu den Mündungen der größeren Flüsse, öfter ausgezackt durch große Bu- sen,^ die durch Durchbrechungen der Dünen im flachen Küstenlande entstanden, daher gewöhnlich untief sind (der Dollart, die Zup- derzee). Lange, sandige Flachinseln, durch die Thätigkeit der Wel- len auf dem flachen Nande aufgeworfen, begränzen sie hier und da, wie die schleswigischeu' Inseln und die Kette von der Mündung der Weser an bis Terel, in deren Fortsetzung die Halbinsel Nordholland liegt. Auch die Küste von England i>t ähnlich gebildet, flach und mit gefährlichen Untiefen bedeckt, die großen Busen (der Wash, die Mündung der Themse) von gleicher Beschaffenheit wie die holländischen und deutschen. In Schottland dagegen ist die Küste hoch und sicher, es finden sich auch tiefe Einschnitte und Busen (der Frith of Forth, Tap,
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